Biodynamischer Wein

Der biologisch-dynamische Weinbau geht noch einige Schritte weiter als der ökologische Weinbau. Er beruht auf den Theorien des österreichischen Anthroposophen Rudolf Steiner, die er in den 1920er-Jahren verfasste.

Der Grundgedanke liegt darin, dass der Weinberg als lebendiger Organismus begriffen wird und dass die Krankheit einer Pflanze auf eine Störung des natürlichen Gleichgewichts hinweist. Bei der Pflege des Weinbergs beziehen sich biodynamisch arbeitende Winzer auf die kosmischen Kreisläufe. Das bedeutet, dass biodynamische Pflanzenstärkungsmittel zu ganz bestimmten Zeiten im Weinberg eingesetzt werden. Die bekanntesten Präparate sind Hornkiesel und Hornmist. Für den Hornkiesel wird pulverisiertes Quarz in ein Kuhhorn gefüllt und von Frühjahr bis Herbst im Boden eingegraben, um die kosmischen Kräfte zu speichern. Nach dem Ausgraben wird der feine Hornkiesel in Wasser rhythmisch verrührt (dynamisiert) und in feinen Tröpfchen über den Weinberg versprüht. Für den Hornmist wiederum wird Kuhmist in ein Kuhhorn gefüllt und im Herbst in den Boden eingegraben. Auch diese Präparat-Füllung wird dann dynamisiert und im Frühjahr auf den Weinberg gesprüht. Es fördert die mikrobielle Aktivität, bessere Durchwurzelung und Wasserspeicherfähigkeit des Bodens.

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