Für die Herstellung von Naturwein – auch Raw Wine, Naked Wine oder Vin naturel – gibt es keine eindeutigen Kriterien, weil der Begriff nicht geschützt ist. Es handelt sich um Weine, die möglichst naturbelassen hergestellt werden, also mit möglichst geringen Eingriffen im Keller. Oft werden dazu biologische oder biodynamische Anbaumethoden genutzt. Die Naturwinzer besinnen sich dabei auf traditionelle Produktionsmethoden und verzichten auf die vielen technische Entwicklungen der industrialisierten Weinproduktion. Das bedeutet zum Beispiel, dass wieder mehr alte Holzfässer statt Stahltanks eingesetzt werden, um Sauerstoffkontakt zuzulassen.
Es wird spontan vergoren und auch Weißweine bleiben etwas länger mit Maische und Hefe in Kontakt. Auf technische Verfahren wie Entschleimen, Schönen und vor allem Filtrieren verzichten die Naturwinzer. Sie versuchen, andere, schonendere Wege zu gehen. Sie geben den Weinen oft mehr Zeit, damit sich grobe Trübstoffe von alleine absetzen. Sie verzichten weitgehend oder gänzlich auf den Zusatz von Schwefel. Und wie schmecken Naturweine? Sie sind geschmacklich roher, wilder, oft erdiger als konventionell erzeugte Weine. Naturweine können trüb oder sogar schlammig sein. Sie riechen oft anders, als sie dann im Mund schmecken.